Unser Trip nach Mancora war wohl der spontanste und abenteuerreichste
überhaupt. Wir hatten eigentlich schon Wochen vorher geplant, als große Gruppe
über Ostern zu verreisen, und wollten uns einen Bungalow in Mancora mieten. Da
wir zu diesem Zeitpunkt bestimmt 12 Leute gewesen wären, wäre das alles kein
Problem gewesen. Das Unglück fing dann damit an, dass mein deutscher
Mitbewohner sich den Fuß gebrochen hatte, also fiel für ihn ein Strandurlaub
schon einmal ins Wasser. Dann kamen immer mehr Problemchen dazu, wie z.B. kein
Geld, keine Zeit wegen Klausuren, keine Lust usw. usw.
Letztendlich war es dann so, dass sich die meisten überlegt
hatten, über Ostern zu Hause zu bleiben. Übrig blieben also nur noch mein
Freund und ich, die Lust auf eine Reise hatten. Zu dem Zeitpunkt war es
allerdings schon so spät, dass wir keine Busse geschweige denn günstige Hotels
gefunden haben, sodass wir uns eigentlich schon damit abgefunden hatten, nicht
mehr wegzufahren. Einen Tag bevor alles losging, also am 15.04., kam dann mein Freund
auf mich zu und meinte, 3 seiner Freunde wollen nach Ecuador über Ostern, und
machen dabei einen Stopp in Mancora, und ob wir uns nicht anschließen wollten.
Ich fragte dann erst einmal, ob es überhaupt noch Bustickets gibt, aber nein,
das werden wir alles spontan am Busbahnhof sehen :-D Also hieß es Koffer packen
und ab ins Ungewisse.
Am 16.02. haben wir uns also um 23 Uhr mit seinen Freunden
am Terminal Interprovencional de Fiori in San Martín de Porres getroffen, was
schon ein Erlebnis für sich war. Der Busbahnhof war in der hintersten Absteige
gelegen, mein Freund meinte sogar, ich soll mal besser mein Haar verdecken,
also könnt ihr euch vorstellen wie ich mich gefühlt habe. Der Bahnhof war
überfüllt mit Leuten, überall saßen Menschen auf dem Boden, schreiende Kinder, Menschen,
die irgendwelche Familienangehörigen versucht haben anzurufen, und über den
ganzen Lärm hinaus haben dann noch die Busagenturen versucht, ihre letzten
Tickets zu verschleudern ("Trujillooooo, Trujillooooooo, 70 Soles, 70
Soles!!! etc.). Nachdem wir endlos hin und her gelaufen sind, auf der Suche
nach dem besten Preis, haben wir dann letztendlich noch 4 Tickets für 110 Soles
pro Person nach Chiclayo erstanden. Die Busfahrt war wirklich die Hölle, die
Fenster waren kaputt, sodass es gezogen hat wie Sau, und die Sitze konnte man
auch nicht verstellen.
Um 6 Uhr morgens mussten wir notgedrungen eine Pause
einlegen, weil unser Reifen geplatzt war (mitten im Nirgendwo, ich dachte schon
unser letztes Stündlein hätte geschlagen xD). In Casma hat der Busfahrer den
Reifen gewechselt, und wir haben die Zeit genutzt um zu frühstücken und den
Sonnenaufgang zu genießen.
Weiter ging es dann nach Chiclayo, wo wir zwischen 13 und 14
Uhr angekommen sind. In Chiclayo wäre dann fast das nächste Desaster passiert.
In Chiclayo angekommen, sind wir zu einem anderen Busbahnhof gefahren, um von
dort aus weiter nach Mancora zu fahren. Kaum aus dem Taxi ausgestiegen, kamen
uns schon 3 Männer entgegen, und fragten wo wir hin wollten. Wir sagten nach
Mancora, und die meinten direkt: "Kommt mit, kommt mit, wir haben noch
genau 4 Plätze frei. Beeilt euch, der Bus fährt in 2 Minuten ab."
Skeptisch sind wir den Männern erst einmal gefolgt, bis dann ein Mann aus dem
Büro des Busbahnhofs gebrüllt hat: "Geht nicht mit denen mit, das sind
Kriminelle, die werden euch nur ausrauben!" Wir schauten die Männer
fragend an, welche dann sofort weggerannt sind... Mehr braucht man wohl nicht
sagen.
Im Busbahnhof haben wir dann Tickets für Mancora für 18
Soles gekauft, haben unsere Taschen dort gelassen, und haben einen Rundgang
durch Chiclayo gemacht, da wir noch etwas Zeit totschlagen mussten. Wir haben
ein paar lustige Fotos geschossen und zu Mittag gegessen. Danach ging es weiter
mit dem Bus nach Piura (19.30 Uhr), und von dort mit dem Taxi nach Mancora.
Um 10 Uhr abends sind wir dann letztendlich in Mancora
angekommen und haben in einem kleinen Lokal günstig aber gut zu Abend gegessen
:) Die Freunde haben sich dann weiter auf den Weg nach Ecuador begeben, während ich mit meinem Freund in Mancora geblieben
bin, weil wir endlich Zeit am Strand genießen wollten, und nicht noch einmal
mehrere Stunden im Bus verbringen wollten. Wir haben uns dann auf die Suche
nach einem Hotel/Hostel gemacht, und bei dem 3. Versuch haben wir dann auch
endlich ein Zimmer gefunden. Todmüde sind wir ins Bett gefallen.
Am 18.04. haben wir nach dem Aufstehen den lokalen Strand
von Mancora erkundet und sind durch die Stadt gelaufen. Danach sind wir an den Strand von Punta Sal,
wo wir den ganzen Tag verbracht haben. Haben Cocktails am Strand geschlürft, zu
Mittag gegessen, Eis geschleckt und die Sonne genossen. Ein rundum perfekter
Tag :)
Abends sind wir dann wieder zurück nach Mancora gefahren,
haben zu Abend gegessen und sind durch die Straßen von Mancora geschlendert.
Sind an einigen Discos vorbei, aber nicht reingegangen, dafür waren wir zu
müde.
An unserem vorletzten Tag in Mancora (19.04.) haben wir uns
dazu entschlossen, eine Tour an die bekanntesten Stränden und das
Naturschutzgebiet Tumbes zu machen.
Los ging es 9 Uhr Morgens und als erstes sind wir wieder an
den Strand von Punta Sal gefahren. Dort hatten wir ca. 1 Stunde um zu baden,
Fotos zu schießen oder einfach nur die Sonne zu genießen.
Danach sind wir nach Hervideros, welches ein Ort ist, der aus Schlammbädern mit einer natürlichen Heilkraft gegen Knochen- oder Hautprobleme, besteht. Das Ganze war sehr lustig, vor allem als wir dann gehen mussten und wir kaum Zeit hatten, uns zu waschen. Die "Duschen" bestanden aus alten Eimern, mit denen man aus Erdlöchern semi-sauberes Wasser schöpfen musste, um sich vom Schlamm zu befreien.
Anschließend sind wir zum Strand 'Vichayito', wo wir wieder
eine Stunde hatten und wo wir diesmal die Zeit genutzt haben, um zu baden :-D
Zu guter Letzt sind wir um 14.30 Uhr in Tumbes angekommen,
wo wir erst einmal eine halbe Stunde auf unser Essen warten mussten. Es gab
ganz typisch peruanisch Ceviche und gebackenen Fisch mit Reis. Nach endlosen
Diskussionen mit unserem Guide wegen der Uhrzeit, haben wir um 4 Uhr unsere
Tour durch die Manglares de Tumbes gemacht - Natur pur.
Gegen Ende haben wir einen Rundgang durch eine
Krokodilstation gemacht.
Natürlich kam es wie es kommen musste, und wir haben
unseren Bus zurück nach Lima verpasst. Wir hätten eigentlich den Bus um 19 Uhr
nehmen müssen, kamen aber leider erst um 20 Uhr an. Deswegen sollten wir den
nächsten Bus nach Trujillo nehmen, um 22.15 Uhr. Den Bus haben wir dank der Agentur
auch wieder verpasst, sodass wir nochmals eine halbe Stunde warten mussten, um
dann den nächsten Bus um 22.45 Uhr zu nehmen.
Am 19.04. (also am nächsten Tag) sind wir dann wieder in
Trujillo angekommen, und haben von dort aus einen Bus nach Lima genommen.
Zwischendurch konnten wir noch Mittagessen und sind um 5 Uhr abends gesund und
munter in Lima angekommen!!!!
Abschließend kann ich nur sagen, dass die Strände von Mancora echt traumhaft schön sind, und ich froh bin, dass wir dieses spontane Reise in den Norden gewagt haben :)