Mittwoch, 2. April 2014

Lima Tag 11



An meinem 11. Tag in Lima war mit den beiden deutschen Mädels ein Tagesausflug geplant. Da wir mal etwas anderes sehen wollten, als nur Lima, aber auch nicht allzu weit weg, beschlossen wir, nach Pachacamac zu fahren. Pachacamac ist eine alte Inkastätte mit Lehmziegel- und Steinpalästen sowie Tempelpyramiden. Die Reise dorthin hat sich zu einem echten Abenteuer gestaltet.
Zunächst einmal sind wir morgens um 9 Uhr nach Miraflores gefahren, von wo aus (laut meiner Mitbewohnerin) ein Bus für 2 Soles nach Pachacamac fahren sollte. In Miraflores angekommen, haben wir alle möglichen Leute befragt, jeder hat uns etwas anderes gesagt, wo der Bus angeblich hält. Zwischendurch wollte meine deutsche Mitbewohnerin noch Geld abheben, das hat aber irgendwie nicht funktioniert, weswegen sie beschloss, wieder nach Hause zu fahren. Blieben also nur wir zwei blonden deutschen Mädels, von denen eine gar kein Spanisch spricht, und die andere nur gebrochen und sich gerade mal knapp 2 Wochen in Peru aufhält ;-)
Wir haben natürlich überlegt, was wir machen können, und haben beschlossen, nicht so einfach aufzugeben. Nachdem wir einen Polizisten befragt haben, wussten wir, dass der Bus nicht in Miraflores anhält, sondern wir erst mit der Metropolitano in Richtung Stadtzentrum fahren müssen. Das haben wir dann auch getan und letztendlich den Bus gefunden (übrigens ein Kombi - bald lade ich mal ein Bild von diesen Bussen hoch ^^).
Wir saßen vorne beim Fahrer und sind gefahren, gefahren und gefahren. Irgendwann waren wir mitten im Nirgendwo, ohne andere Passagiere, nur mit dem Busfahrer und seinem Bruder, der für die Tickets zuständig ist (das sind die, die immer an der Tür stehen und raus rufen, wohin der Bus fährt). Meine Freundin und ich wussten irgendwann nicht mal mehr ob wir lachen oder weinen sollten, die ganze Situation war so irreal, wir alleine mitten in der Wüste Perus, keine Sau hätte uns finden können. Letztendlich haben wir dann aber doch gelacht, weil der Busfahrer und sein Bruder super nett waren, und uns viele Tipps gegeben haben und uns letztendlich bis vor die Tür der Ruinen gefahren haben, was die normalerweise wohl nicht machen, aber sie meinten, dass sei sicherer für uns. Sie haben uns dann auch noch ihre Telefonnummern gegeben, falls wir keinen Bus zurück nach Miraflores finden würden.
Bei den Ruinen angekommen hatten meine Freundin und ich die ganze Anlage so gut wie für uns alleine - und das hatte seinen Grund. Durch das ganze Hin und Her und nicht Finden des richtigen Busses, sind wir letztendlich erst um 13 Uhr in Pachacamac angekommen, und es herrschte prallste Mittagssonne ohne ein Fleckchen Schatten. Die Leute haben uns leicht verstört angeguckt, als wir gesagt haben, dass wir uns die Pyramiden jetzt gerne ansehen möchten :-D
Letztendlch hat es sich aber auf jeden Fall gelohnt, wir konnten schöne Bilder machen, hatten eine tolle Sicht auf den Hafen und das Meer und vor allem keine Touris, die uns die Bilder hätten ruinieren können ;-)
Nach 2 Stunden haben wir uns dann wieder auf den Heimweg gemacht, und haben auch direkt den richtigen Bus gefunden.
Auch wenn ich mir die Ruinen nicht noch einmal anschauen muss, bin ich doch froh, dass wir den Ausflug gemacht haben, denn dadurch haben wir uns selbst bewiesen, dass wir es auch ohne perfekte Sprach- und Landeskenntnisse schaffen können!!!






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen