Das erste Wochenende im April sind andere Austauschstudenten
aus Kolumbien und Mexico (nicht von unserer Uni allerdings) und ich nach Ica
gefahren, was ca. 5 Stunden mit dem Bus von Lima entfernt liegt. In der Nacht
von Freitag auf Samstag sind wir um 3 Uhr an den Busbahnhof von Lima gefahren
und mit einem Bus nach Paracas gefahren. Dort sind wir um 8 Uhr angekommen und
haben eine einstündige Bootstour zu den Islas Ballestas gebucht. Zu bestaunen
gab es jede Menge Vögel und Meeressäuger, wie z.B. Robben. Außerdem haben wir
die Candelabra Geoglyphen gesehen, deren Entstehung bis heute ungeklärt ist.
Nach der Bootstour sind wir an der Strandpromenade von
Paracas entlanggelaufen und haben in einem Restaurant zu Mittag gegessen.
Anschließend sind wir mit einem Taxi nach Huacachina (Ica) gefahren, wo wir
über Nacht bleiben wollten. Huacachina ist wirklich atemberaubend, man fährt
die ganze Zeit durch die Wüste und sieht nichts, bis auf einmal die Oase von
Huacachina auftaucht.
Wir hatten zu diesem Zeitpunkt noch kein Hotel gebucht, also
haben wir uns erstmal 3, 4 verschiedene angeguckt, bis wir uns schließlich für
ein günstiges Hostel mit Pool entschlossen haben. Nachdem wir uns kurz in
unseren Zimmern ausgeruht hatten, haben wir für 4 Uhr eine Tour mit
Dünenbugggys inklusive Sandboarding gebucht. Während der Fahrt mit dem
Dünenbuggy sind wir fast gestorben, es war tausendmal schlimmer als in einer
Achterbahn zu sitzen (und ich LIEEEBEEE Achterbahnen), denn die
Sicherheitsgurte waren nicht wirklich fest und man ist die ganze Zeit auf und ab
gehüpft. Trotzdem hat es riesen Spaß gemacht. Ich habe unterwegs versucht ein
paar Bilder und Videos zu machen, aber ich habe die Kamera irgendwann
weggepackt, weil ich zu sehr Angst hatte, dass sie mir verloren geht.
In den Dünen angekommen haben wir dann eine Anleitung
bekommen, wie man mit den Sandboards sicher nach unten kommt. Ich hatte
allerdings das kleine Problem, dass ich meine Kontaktlinsen getragen habe, weil
es mit der Brille viel zu gefährlich gewesen wäre. Allerdings war es relativ
windig in den Dünen, wodurch mir ständig Sand in die Augen geweht ist. Deshalb
hatte ich anfangs gesagt, dass ich die Dünen nicht runter rutschen kann, weil
ich meine Augen nicht öffnen kann. Letztendlich haben mich die anderen doch
dazu überzeugen können, mit einem kleinen Hügel zu starten und trotz
geschlossener Augen ging es erstaunlich gut - bis auf den letzten Hügel...
Es war der größte und leider verlor ich fast am Ende die
Kontrolle, weil ich eben nichts sehen konnte und habe mich schön hingelegt.
Glücklicherweise gibt es von dem Unfall auch ein Video, denn nachdem meine
Wunden verheilt sind, will ich trotzdem eine Erinnerung an dieses Erlebnis.
Die anderen Tourteilnehmer waren alle besorgt, aber
letztendlich sah es schlimmer aus als es war, ich hatte viel Glück gehabt und
bin mit einigen Schrammen und blauen Flecken davon gekommen. Schlimmer war es
für das Mädel, die nach mir den Hügel hätte runter kommen sollen, denn sie sah
meinen Unfall von oben (und glaubt mir, wenn man da runter guckt, geht es
richtig steil bergabwärts) und hat einen Schock bekommen. Und wenn ich Schock
sage, dann meine ich Schock. Sie hat angefangen zu weinen und hat sich für eine
halbe Stunde nicht von der Stelle gerührt, geschweige denn mit jemandem
gesprochen. Wir mussten also mit einem Buggy wieder die Dünen hochfahren und
sie aufsammeln. Ich konnte sie dann allerdings davon überzeugen, dass es mir
gut geht, und anschließend haben wir noch ca. eine halbe Stunde weiter gesurft.
Durch den ganzen Trouble haben wir leider den Sonnenuntergang verpasst, aber es
war trotz allem eine traumhafte Kulisse und ich will es definitiv noch einmal
machen.
Nach 3 Stunden sind wir wieder ins Hostel zurückgekehrt,
haben uns vom Sand befreit, und sind dann an das Ufer um die Oase herum und
haben in einem Restaurant Pasta und Hamburger gegessen. Ein paar von uns sind
dann noch ein bisschen herumgelaufen, ein Freund und ich sind im Restaurant
geblieben und haben noch Cocktails getrunken. Wir waren allerdings so müde,
dass wir fast im Restaurant eingeschlafen sind, also haben wir uns wieder ins
Hostel begeben.
Am nächsten Morgen wollten wir es gemütlich angehen lassen,
da wir alle etwas angeschlagen vom vorherigen Tag waren. Da in Huacachina
perfektes Badewetter herrschte (ich schätze mal 30°C) und im ganzen Dorf
sowieso Strom und somit auch Wasser ausgefallen war, blieb uns nichts anderes
übrig als am Pool zu chillen :-D Eigentlich hätten wir um 12 Uhr unsere Zimmer
verlassen sollen, aber da das ganze Dorf durch den Stromausfall lahmgelegt war,
und fließend Wasser erst wieder um 4 Uhr vorhanden sein sollte, durften wir
länger bleiben.
Nachdem wir uns gebräunt und abgekühlt haben, sind wir
nochmal um die Oase herumgelaufen, haben Mittag gegessen und Chocotejas
gekauft, typische Süßigkeiten der Region.
Um 5 Uhr haben wir schließlich unseren Bus zurück nach Lima
genommen. Der Aufenthalt war traumhaft schön und ich wäre gerne noch länger
geblieben. Sollte ich irgendwann noch einmal etwas Geld und Zeit übrig haben,
werde ich definitiv zurück kehren.. :)