Endlich komme ich mal dazu, über meine Reise nach Cusco und
Machu Picchu zu schreiben. In letzter Zeit war wie immer viel los,
Hausarbeiten, Examen, Praktikumssuche etc. etc.
Vom 29.04. bis 04.05. ging es für meine schwedische
Mitbewohnerin L. und mich auf eine sehr aufregende und die wohl bedeutendste
Reise hier in Peru. Am Dienstag den 29.04. ging es für uns um 17.50 Uhr los
mit einem Flugzeug von Lima Richtung Cusco. Der Flug dauerte ca. 1 Stunde und
war recht holprig, aber wir haben alles gut überstanden.
Damit wir uns nicht um alles selbst kümmern mussten, und weil
es letztendlich billiger war, haben wir vorab in Lima ein Komplettpaket
gekauft, welches den Transfer vom und an den Flughafen, 3 Nächte in einem Hotel
+ Frühstück, eine dreitägige Tour inklusive aller Eintritte und 2 Mittagessen,
einen englischen Guide und einen Betreuer vor Ort abdeckte. Auf Grund der
Kontakte eines Einheimischen, haben wir das ganze für den Einwohner-Preis (und
nicht den Ausländer-Preis) von 477 USD, also 350 Euro, bekommen. Wir mussten
dann nur noch den Flug und die ersten beiden Hostelnächte zahlen (30
Euro pro Person), die wir freiwillig länger bleiben wollten, weil uns 4 Tage einfach nicht genug waren.
Als wir dann also in Cusco angekommen sind, wurden wir von
unserem Guide abgeholt und in unser Hostel gefahren. Das Hostel war super
zentral gelegen, das Zimmer war geräumig, sauber und einladend, hatte eine
warme Dusche (!!) und das Personal war super herzlich und gastfreundlich.
Nachdem wir eingecheckt hatten, haben wir uns den Plaza de Armas, also
sozusagen die Innenstadt von Cusco, angesehen, sind ein bisschen rumgelaufen
und haben einfach ein paar Eindrücke gesammelt. Da in Cusco unheimlich viele
Touristen herumlaufen, habe ich mich gleich viel wohler gefühlt, weil mich
ausnahmsweise mal keiner angestarrt hat, die meisten Leute haben uns gar nicht
wahrgenommen, so alltäglich ist dort das Touristenleben. Wundert mich auch
nicht bei einer Stadt, die 80% ihrer Einnahmen durch den Tourismus macht.
Da wir ein bisschen mit der Höhe kämpfen mussten (das heißt, wir sind ein
paar Treppen gestiegen und waren schon völlig außer Atem!), haben wir
beschlossen, in einem kleinen Bistro etwas Reis und Hähnchen zu Essen (man soll
nichts schweres essen) und haben Coca Tee getrunken. Aber bevor jetzt
irgendwelche voreiligen Schlüsse entstehen: man muss schon seeehr viele Coca
Blätter kauen, bis man den selben Effekt wie bei Kokain hat ;-)
Anschließend sind wir ins Hostel und relativ
früh schlafen gegangen.
Am nächsten Morgen hatte ich beim Aufstehen etwas
Kopfschmerzen, die nach einer Dusche allerdings wieder verschwunden sind. Meine
Freundin hatte da mehr zu leiden. Da sie sowieso schon krank war mit Schnupfen
und Husten, hatte sie mit dem Höhenunterschied mehr zu kämpfen als ich. Sie
hatte leider ziemlich oft Kopfschmerzen und Nasenbluten. So oder so mussten wir
tagsüber immer wieder kurze Pausen einlegen, weil einem selbst das normale
Schlendern durch die Gassen wie ein Trip ins Fitnessstudio vorkommen kann.
Nach dem Frühstück hatten wir also die Mission, uns Cusco
genauer anzusehen, und die Sachen zu besuchen, die nicht in unserem 3-taegigen
Trip enthalten waren.
Wir sind also wieder Richtung Plaza de Armas gelaufen und
wollten zu Fuß eine Tour durch die Altstadt mache, stattdessen haben wir
allerdings eine CityTour mit einem Doppeldeckerbus gemacht, wie man sie auch
aus Berlin oder London kennt.
Mit dem Wetter war das dann so eine Sache: als wir
am Dienstagabend angekommen sind, war es total kalt, Mittwochs war es relativ
sonnig und warm, aber darauf konnte man sich nicht verlassen. Von einem auf den
anderen Moment konnte das Wetter umschwingen, doch ich würde behaupten wir
hatten immer relativ viel Glück damit.
Die Bustour kostete 20 Soles und dauerte 1 ½ Stunden.
Gestartet sind wir vom Plaza de Armas, und haben viele wichtige
Sehenswürdigkeiten gesehen: Plaza de San Francisco, Templo del Sol,
Sacsayhuaman und das Monumento a Cristo Blanco, wo wir auch wieder aussteigen
und Bilder machen konnten. Es handelt sich um eine 12 Meter hohe Jesus Statue,
die ein Geschenk aus Palästina aus dem Jahr 1946 ist.
Auf dem Rückweg hielten
wir in einem kleinen Alpaca Geschäft an, wo uns bei einer Tasse Coca Tee
erklärt wurde, wie man echte Alpaca Wolle (also aus 100%) von unechter
unterscheiden kann. Leider hatten wir nicht genügend Geld dabei, um uns etwas
zu kaufen, aber wir wussten zu dem Zeitpunkt auch noch nicht, dass wir wieder
an den Ort zurückkehren würden ;-)
Nach der Tour waren wir hungrig und auf der Suche nach
Mittagessen, und wie durch Zufall passierten wir das Schokoladen Museum von
Cusco, und wir dachten uns: wenn wir schon einmal da sind, können wir ja auch
mal schnell reingehen und hinterher Mittag Essen.
Das Museum war sehr interessant und es kam sofort ein Herr
auf uns zu, der uns alles über die lokale Schokoladen Produktion und die
verschieden Geschmacksrichtungen erzählt hat. Wir durften verschiedene
Schokoladen probieren und entschlossen uns dann dazu, ein Schokoladen Fondue
als Mittagessen zu bestellen. Ich weiß, nicht das gesündeste Mittagessen, aber
der Duft von Schokolade war einfach überall, und wir konnten schlecht
wiederstehen ;-)
Anschließend gingen wir zu dem berühmtesten Markt in Cusco,
dem Mercado San Pedro. Ich hätte gerne Bilder von innen gemacht, aber es waren
mir doch zu viele Leute unterwegs, und ich hatte ehrlich gesagt ein bisschen
Angst um meine Kamera. Aber ich kann sagen:
das war mal ein Erlebnis! Der Mercado San Pedro ist ein riesiger
überdachter Markt, auf dem sie alles und jeden verkaufen: von Kunsthandwerk,
über Bücher, über Früchte, Essen und ganze Schweine, konnte man dort wirklich
alles finden. Meine arme Nase war ein klein wenig überfordert. Man schlendert
dort entlang, und läuft vorbei an Gewürzen, allen möglichen Früchten und
plötzlich befindet man sich mitten zwischen ganzen Schweinen und Hühnern, die
einen mit ihren Augen anstarren. Ehrlich gesagt war ich froh, als wir wieder
draußen waren.
Auf dem Rückweg in unser Hostel, sind wir an einem Eisladen
vorbeigekommen, der in unseren Reiseführern für seine außergewöhnlichen
Eissorten empfohlen wird. Für mich gab es dann eine Kugel Zimt und eine Kugel
Lúcuma (eine peruanische Frucht) in einem selbstgemachten Vanille-Hörnchen. Der
Besuch hat sich gelohnt! :D
Nach einer kleinen Pause im Hostel, haben wir unsere Tour
durch die Altstadt von Cusco fortgesetzt, sind zum Plaza de San Blas (dem
Künstlerviertel) und wollten danach in einem Restaurant etwas Essen gehen. Das
Restaurant war leider noch geschlossen, sodass wir auf der gegenüberliegenden
Straßenseite in das Coca Museum gegangen sind. Zunächst waren wir die einzigen
(es war wirklich kein großes Museum, mehr wie eine kleine Ausstellung), das
Licht war aus und es kam sofort ein junger Mann auf uns zugerannt, der ganz
offensichtlich froh über den Besuch war ;-) Er hat uns dann erst einmal alles
wissenswertes über die Coca Blätter erzählt, bis wir dann die Ausstellung für
uns entdecken konnten.
Danach sind wir ins Restaurant gegangen und es gab
super leckere Shrimps mit Reis. Ursprünglich wollten wir noch ins Pisco Museum
gehen, dass machte aber leider erst um 22 Uhr auf (es ist wohl mehr eine Bar)
und da wir zu müde waren, um noch länger wach zu bleiben, sind wir gesättigt
und zufrieden zurück ins Hostel gegangen...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen